Entwicklungsförderung-Sensorische Integration im Dialog

Aller Anfang ist Bewegung…

Ohne Bewegung wäre es unseren Kindern nicht möglich, sich selbst, ihr Gegenüber und ihre Umwelt zu erkunden, um ihren eigenen individuellen Platz darin zu finden.

Der dialogische Ansatz (Ulla Kiesling) der Sensorischen Integration schafft für ihr Kind eine Bühne, sich jedes Mal aufs Neue zu begegnen um herauszufinden, was  das ZNS (Zentralnervensystem) im Moment braucht, um sich adäquat weiterzuentwicklen.

Achtsame, ressourcenorientierte Begegnungen stehen im Vordergrund, um sich gemeinsam an Schwächen heranzuwagen.

Der Ansatz ist klar prozessorientiert und wird auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kindes und der zugehörigen Familie angepasst.

Sensorische Integration

Sensorische Integration bezeichnet das Zusammenspiel unseres Nervensystems.

Über unsere Sinne gelangen Reize zu unserem Nervensystem, werden dort gespeichert, geordnet und verglichen. Das Fundament der SI-Angebote bilden die drei Basissinne:

  • Vestibuläres System –> Gleichgewichtssinn
  • Kinästhetisches System –> Eigen- und Tiefenwahrnehmung
  • Taktiles System –> Tastsinn

„Sensorische Integration ist der Prozess des Ordnens und Verarbeitens sinnlicher Eindrücke, sodass das Gehirn eine brauchbare Körperreaktion und ebenso sinnvolle Wahrnehmungen, Gefühlsreaktionen und Gedanken erzeugen kann. Die sensorische Integration sortiert, ordnet und vereint alle sinnlichen Eindrücke des Individuums zu einer vollständigen und umfassenden Hirnfunktion.“ (Jean Ayres, Bausteine der kindlichen Entwicklung)

Nur so können wir uns und unsere Umwelt richtig erfahren und angemessen reagieren.

Lernfähigkeit und soziales Verhalten sind dabei Endergebnisse und nur möglich, wenn Kinder gut sensorisch integriert sind.

Störungen der Sensorischen Integration sind Störungen der Wahrnehmungsverarbeitung.

Reize werden zwar aufgenommen, aber die Weiterleitung und Verarbeitung funktioniert nicht richtig. Reize aus dem Umfeld (z.B. ein akkustischer/visueller Reiz oder Berührungsreiz) sollen über Reizleitungsbahnen im Gehirn ankommen und dort eine passende Reaktion hervorrufen. Bei Störungen der Wahrnehmungsverarbeitung kommen Reize gar nicht oder nur auf Umwegen an. Was in einer inadäquaten Reaktion des Kindes zu beobachten ist. Beispiele hierfür wären:

  • Mein Kind kann hören, und hört trotzdem nicht
  • Mein Kind kann sehen und findet seine Schulsachen/Gewand trotzdem nicht

Bei diesen Beispielen ist die Funktion der Sinnesorgane (Ohren und Augen) nicht beeinträchtigt. Jedoch die Reizverarbeitung/Weiterleitung zum Gehirn, die Wahrnehmungsverarbeitung, könnte beeinträchtigt sein.